Erkennen?

Er kann es nicht ertragen!

Was? Das Sterben, das Unrecht, das Leid?

Nein, der Mensch kann das Mittelmaß nicht ertragen, daher ist er auch bereit jeder kruden Idee, jedem Heilsbringer und jedem System zu folgen, wenn er nur ein Teil davon sein kann.  Ein Teil von etwas größeren, ist aber nur ein Teil und nicht mal etwas Bestimmendes. Warum aber investiert der Mensch so wenig in etwas neues, was aus Ihm selbst etwas Großes schafft? Das ist die Frage, aber die Antwort ist bestimmt: Der Mensch erträgt das Mittelmaß nicht und eigentlich ist er genau das. Wir sind, was wir nie sein wollten? Ich glaube schon und was machen wir daraus? Wir ignorieren was sein muss, und oder könnte, und machen, was uns zu einem Teil macht, auch wenn es uns unterdrückt, beschämt oder sogar umbringt. Nun gut, wie es in „Ghost Busters“ hieß: „Die Form der Zerstörung wurde gewählt“  Nun kommt wohl, was kommen muss, der Mensch stirbt im Mittelmaß, voller Selbsthass. Und nun?

Das Ende der Demokratie in Deutschland und Europa

Es hört sich hart an, aber so muss es sein. Warum? Weil es um unsere Rechte geht! Der Verfassungsschutz darf nun offen alles, was er bisher auch so gemacht hat. Ob dabei die Verfassung wirklich geschützt wird ist schwer unklar. Bei der CETA Verhandlung rettet die Wallonie den letzten Rest der Demokratie in Europa und alle drohen der kleinen Region, als ob es nur um diese Region geht. Massen Demonstrationen gegen CETA und TTIP wurden von der Presse fast nicht erwähnt und nun wundert man sich weiter über Entgleisungen und Abspaltungen. Was ist nur mit uns Los? Warum denken Politiker, von Lobbyisten gemachte „Sachen“ sind gut und ohne Probleme in Recht um zu setzen?  Mir gruselt es vor der Politik.

 

Ist klar, passt irgend wie, oder wer wundert sich noch?

Leben in Deutschland 2016 ist irgend wie komisch. Politiker sind wie entfesselt und machen immer unverholener Mist, der nur wenigen hilft. Menschen haben Angst und die Bedrohungen werden immer größer, doch Ohnmacht wächst  und wird zu Aggression an den Rändern, doch stellen sich meist nur Arm gegen Arm. Konzerne nehmen sich immer unverholener das Recht der Tat und kommen scheinbar damit durch. Politik bietet keine Alternativen, keine Lösungen und gewinnen, wenn der Wähler sich frustriert abwendet. Lösungen sind möglich, nötig und überfällig, doch will keiner abgeben, der einmal am Topf saß und alleine Aß. Das Bild jeder kann es schaffen ist in allen Köpfen so eingebrannt, dass selbst die schon lange Abgehängten nur noch nach unten treten. Wie lösen sich all diese Knoten? Was ist Ursache, was Wirkung und was ist mein Teil an alle dem?

Auch wenn alles was einer alleine macht, kaum eine sichtbare Wirkung zeigt, wiegt es doch am ende des Tages. Leben in Deutschland bleibt, mit oder ohne komischem Gefühl.

Wenn ein Hobby zu ansträngend ist, muss man Prioritäten setzen.

In diesem Fall trifft es meine FB Seite zu Handgemacht durchdacht. Die ruht bis auf weiteres, nicht zu letzt, weil mir immer öfter gesagt wurde, dass man sich da nichts ansehen möchte. Ich nehme das natürlich ernst und nahm es nun zum Anstoß mich endlich mal weiter um dieses Projekt zu kümmern. In der Zukunft werde ich also hier meine handwerklichen Werke ausstellen. Im Laufe der Zeit hat sich einiges angehäuft und ich bin natürlich auf alles stolz, auch wenn ich einiges heute anders machen würde. Zum Handwerklichen und bei Fragen bitte mich gerne anschreiben, ich werde gerne antworten.

Los geht es…

Tauschen, leihen, schenken oder kaufen viele Wege führen zu Lösungen rund um Besitz und Nutzung

„Ich kauf mir was“ sang  schon Grönemeyer und für viele ist kaufen zu einer Ersatzbefriedigung geworden, oder gehört zum „Guten Ton“ in unserer Gesellschaft. Für mehr und mehr Menschen ist diese Haltung aber zur Belastung geworden. Eigentum verpflichtet und kann auch belasten, oder man gehört zu denen die sich den Konsum einfach nicht mehr leisten können, da nur noch das überleben wichtig ist.

Nun ist es also wichtig, neue Wege zu finden, oder besser gesagt auch einige nur wieder zu entdecken…

Hat man eine Bohrmaschine und der Nachbar brauch mal eine kann man sie doch verleihen. Im Dorf oder in der guten Nachbarschaft ist das üblich, in der Großstadt eher nicht. Da bilden sich eher Onlineportale um die Menschen wieder zusammen zu bringen, auch ein Weg, Hauptsache es klappt.  Teilen macht Sinn, warum soll denn jeder einen Entsafter, oder eine spezielle Maschine kaufen, wenn man sich die untereinander ausleihen kann? Für den Austausch mit seiner Nachbarschaft kann dieses Projekt helfen:

http://www.pumpipumpe.ch/das-projekt/

Oder Beispielweise dieses Projekt  in der eigenen Stadt:

http://www.allenachbarn.de/

Netzwerk für gute Nachbarschaft

Habe ich Kleidung, die nicht mehr passt kann man die tauschen oder verschenken. Als schwacher Ersatz dafür hat man in der modernen Welt Sammelcontainer aufgestellt, ober so müssen die Empfänger der Kleidung wieder Geld in die Hand nehmen, nur dem Gewissen hilft es etwas.

Besser wäre es die Kleidung direkt an den nächsten Nutzer ab zu geben, um so nicht nur die Umwelt zu schonen, sondern  auch die Geldbörse des Empfängers. Warum nicht unter Freunden mal ein Tauschring, oder ein Tausch Party veranstalten? So hätten eventuell alle was davon.  Schön ist aber auch , wenn man Menschen hilft, die nicht haben, Tausch setzt zur Teilhabe leider Besitz voraus…

Nicht kostenfrei, aber ein Anfang ist zum Beispiel diese Seite:

http://www.kleiderkreisel.de/

Lebensmittel abgeben die nicht mehr benötigt werden, das ist Prima und entlastet den Geldbeutel, wenn man sich gleich noch was selber mitnimmt. Oder es entlastet den Müll, wenn nur was abgegeben wird. Hab ich nicht? Glaub ich nicht 😉 Wie oft hat man für eine Party schon zu viel eingekauft, oder es ist noch was im Kühlschrank, wo man doch Morgen in den Urlaub fährt? Oder der Garten gibt gerade in dieser Woche so viel Obst und Gemüse ab, dass man nicht mehr „dagegen“ essen kann….  Andere freuen sich und wissen es auch zu schätzen! Prima Aktion:

http://foodsharing.de/

Jeder kann was! Warum sein Talent nicht auch anderen anbieten? Von leiben Kritikern der Zeit gegen Zeit Idee kommt jetzt, der Chirurg, der eine Herz OP gegen eine Stunde Baby Sitten tauscht, aber das ist natürlich auch ein eher verfälschender Vergleich, der die Bargeld lose Arbeitsteilung  verunglimpfen will. Es geht nicht um die so genannte Schwarzarbeit! Es geht darum sich zu helfen in dem was man kann und was einem auch Spaß macht. Einer strickt gern, mag aber nicht backen, ein anderer besorgt die Wolle und lässt stricken, und verarbeitet den Kühlschrankinhalt des anderen in einen leckeren Kuchen. Warum auch nicht.  Wer keinen kennt der Stricken kann, auch dafür gibt es Talentbörsen im Internet:

http://www.allenachbarn.de/

Möglich sind natürlich andere Misch Varianten der Talentbörse, in denen kein Geld, sondern Waren, oder Lebensmittel gegen Arbeit getauscht werden. Mithilfe im Garten und dafür abends schön zum Grillen eingeladen werden.

Wer nutzt sein Auto wirklich aus? Viele Autos stehen oft Tagelang oder nur über Tage nutzlos am Straßenrand und kosten dabei noch viel Geld. Für viele ist der Gedanke der nun kommt gruselig, da dieses Auto da draußen doch immer noch für viele das liebste Kind ist, aber habt Ihr schon mal über das Verleihen gegen Geld nach gedacht? Aber die Versicherung meinst Du? Auch dafür gibt es mittlerweile gute Lösungen mit Vollkasko Schutz. Dieses Projekt zum Beispiel:

https://www.nachbarschaftsauto.de/

Wer kein Auto hat, aber auch niemanden, der ein Auto in der Nachbarschaft mal gegen Geld Verleihen will, dem hilft eventuell eins der vielen Car Sharing Modelle. Günstiger und flexibler als  ein Mietwagen kann man so mal eben zum Einkauf ein Auto nutzen und 2 Stunden später wieder „los“ sein. Eine der vielen Modelle ist zum Beispiel (Kommen bald auch ins Ruhrgebiet):

https://www.citeecar.com/Home (Die sind nun leider nicht mehr solvent. Es gibt auch andere)

Da kaufst Du dir den neusten Film, das neuste Hörbuch oder Spiel, und nach der ersten Nutzung ist klar, das war ein Fehlkauf und niemand unnettes im Bekannten Kreis hat bald Geburtstag  und nun? Zu den anderen ins Regal stellen ist eine Lösung, die aber spätestens beim nächsten Umzug bereut wird. Tauchen ist da doch auch eine Möglichkeit! Da gibt es extrem viele Tauschbörsen, die meistens mit Tickets oder anderem Geldaustausch arbeiten. Ich gebe also meinen Film ab und erhalte ein Ticket. Für dieses Ticket tausche ich bei einem anderen einen für mich neuen Film ein und alle sind glücklich. Wissen natürlich alle, dass der Film ein Flop ist, bleibt trotzdem nur das Regal, oder das nächste Wichteln. Wichtig seht Euch die Tauschbörse erst mal an, die Links sind Beispiele die 3Sat mal zusammen getragen hat. Macht eine Tauschbar einmal zu, sind natürlich auch die Tickets wertlos, also erst mal testen, ich kann leider für keine der Seiten die Hand ins Feuer legen und teste selber noch.

http://www.tauschticket.de/

https://www.dietauschboerse.de/

https://www.exchange-me.de/

Bücher sind meist etwas spezieller… Mal muss man sie behalten, sammeln und hüten, aber manchmal will man auch einfach nur im Urlaub ein Buch lesen und es danach eventuell  danach gleich wieder los werden. Hier ist natürlich die gute alte Leihbücherei der Städte oder der Gemeinden eine super Adresse.  Hat man aber ein Buch gekauft, oder geschenkt bekommen gibt es in fast Jeder Stadt Bücherkisten, Regale oder Läden in denen man Bücher abgeben. Oder tauschen kann.  Seht Euch mal um ich kenne in meiner Stadt auch schon 3 Möglichkeiten.  Für alle die keine Finden, dass Netz bietet auch hier schon Abhilfe:

http://www.tausch-buecher.de/

Schnell und unbürokratisch? Helfen, oder helfen lassen, und dabei noch nachhaltig leben?

Hier können Projekte wie die Give Box, oder Free Jour Stuff helfen. Dies sind meist Regale, oder Häuschen, die nette Menschen aufgestellt haben, damit man dort gutes, das aber nicht mehr gebraucht wird ablegen kann, und ein anderer der es benötigt nimmt es dann einfach aus der Box. Zum finden solcher Boxen helfen meist soziale Medien wie Facebook, oder die Tagespresse. Sollte keine Box in Deiner Nähe sein, kannst Du ja eventuell ein Projekt auch selber starten.

Ähnlich wie die Box nur im Internet findet man private Tauschringe im Internet. Da legt man die Sachen nicht irgendwo hin, sondern man erstellt einen Eintrag in der Gruppe und jemand der Interesse hat meldet sich bei Dir, wann und wie er die Ware bekommen kann. Dieses kenne ich bei Facebook in mehreren Städten.  Um weiter zu geben müssen natürlich auch die Daten ausgetauscht werden. Wer seine Daten nicht rausgeben mag, der kann natürlich auch einen Austausch an einem öffentlichen Platz machen, oder die Sachen gleich zum neuen Nutzer bringen, dann schließt man auch aus, dass der andere einen Kommerziellen Hintergrund hat, und zum Beispiel einen Second Hand Shop betreibt.

So das war es erst mal. Habe ich etwas vergessen? Nutzt gerne die Kommentarfunktion um den Beitrag zu erweitern.

Schachteln sind Teil des Universums!

Warum ich Schachteln toll finde?

Ich glaube Schachteln sind etwas tiefgreifend Wichtiges für unsere Seele.

Die Mischung aus Ordnung durch wegsperren von Krimskrams, und die Überraschung über  wieder entdeckten Schätzen ist einfach faszinierend.  Mein Vater hatte eine Schachtel im Keller in der ein Universum von Schrauben und Nägeln teils neu, rostig, gebraucht oder defekt darauf warteten, wieder im Haushalt genutzt zu werden. Ich habe keine Ahnung, wie oft ich in dieser Kiste gekramt habe, teilweise um mit Erfolg unglaublicher Weise eine Schraube zu finden, die in die ungeheuerlichsten Bohrung passt, und teilweise die belangloseste Aufgabe ungelöst zu sehen.

Schachteln sind voller Postkarten und Erinnerungen. In Schachteln warten  Quittungen ungeordnet, wild durcheinander, in anarchistischer Ordnung auf die endgültige Vernichtung. Schachteln sind voller Springteufel, die nur auf eine Schwäche des Deckels warten um sich wieder den Weg in die Welt zu bahnen. Schachteln voller alter Münzen, voller Urlaubserinnerungen, voller vergangener Liebe, voller Hoffnung und voller Schwüre auf die Zukunft. Schachteln sind toll! Und deshalb baue ich nun auch schachteln.

Mehr später…

 

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Erfahrungen bei der Sammlung von Unterschriften für Inge Hannemanns Petition Teil 2

Ich wollte mal eine Sammlung von Argumenten auflisten, die ich bei der Sammlung gehört habe, warum man nicht unterschreiben wollte. Unterschrieben werden konnte die Liste zur Petition gegen die Sanktionen bei ALG 2 Empfängern. Wer eins hiervon für Sich „unterschreiben“ kann, bitte sprich mich an, damit wir mal darüber reden können. 😉

  • Ich kann nicht unterschreiben, ich beziehe selbst ALG2.
  • Ich habe angst, meine Daten werden genutzt um eine Kartei von Systemgegnern auf zu bauen.
  • Ich arbeite beim Jobcenter und will meinen Job nicht verlieren.
  • Ich arbeite beim Jobcenter, und bin loyal zu meinem Arbeitgeber.
  • Mich kann das nicht betreffen, daher ist mir das egal.
  • Ich bekomme ja auch kein Geld vom Amt, da mein Mann zu viel verdient.
  • Ich bekomme keine Sanktionen, die Leute, welche eine bekommen sind nur zu dumm.
  • Wer was falsch macht, soll auch dafür büßen.
  • Die bekommen eh zu viel Geld für’s Nichtstun.
  • Ich hab auch kaum was zum Leben, und die bekommen auch noch Geld für die Wohnung, ich von meiner kleinen Rente von 540€ muss hingegen meine Miete selber zahlen, da können die auch mal verzichten.
  • Wer Harz 4 bekommt will eh nicht arbeiten und hängt uns am Bein.
  • Sozialschmarotzer, mit denen muss man noch härter umgehen
  • Hör mir auf mit Harz 4 Empfängern, ich kenne da viele, die eh nur saufen und rauchen und am Monatsanfang zum Amt rennen.
  • Ich hab da keine Ahnung von ich werde nie in Harz 4 kommen.
  • Ich hab keine, Zeit ich hab Pause.
  • Nee meine Daten werden eh nur gespeichert.
  • Wir haben doch eh keine Chance, die da Oben machen doch schon lange nichts mehr für uns.
  • Das kommt doch eh nicht an.
  • Die 50000 erreich Sie doch eh nicht.
  • Das bewirkt doch nichts.
  • Uns haben die vergessen und wir passen nicht mehr ins System.
  • Ich bin nicht von hier.
  • Die brauch was anderes in Berlin.
  • Ich bin schon im Buchclub.
  • Ich hab einen Termin im Amt, da darf ich nicht zu spät kommen.

 

 

Erfahrungen bei der Sammlung von Unterschriften für Inge Hannemanns Petition Teil 1

Ich schäme mich,

dies war die bewegenste Aussage bei der gestrigen Sammlung zur Petition von Inge Hannemann. Diese Aussage kam von einer Frau, die ich angesprochene hatte. Es gab noch andere Aussagen, die mich bei dieser Frau bewegten, aber es gab mir auch die Bestätigung, am richtigen Ort, das richtige zu tun.
Ich kann kaum alles wieder geben, aber glaubt mir das Gespräch wirkt nach. Ich sprach die Dame an, ob sie sich beteiligen möchte. Sie antwortete nur ich kann nicht unterschreiben, ich arbeite da. (Sie zeigte dabei auf das Jobcenter) Ich bin froh einen Job zu haben und mache nichts um diesen Job zu gefährden. Ich antworte nur, dass wir noch in einer Demokratie leben und die Daten ja nur für den Bundestag sind. Für diese Aussage erhielt ich ein trauriges Lächeln und es begann eine ausgiebige Unterhaltung.
Ich kann wie schon geschrieben nicht alles wieder geben, daher nun die traurigen Highlights in Listen form:
Ich schäme mich bezog sich auf ihre Beschäftigung im Jobcenter und wurde mit der Aussage ergänzt, dass sie im Bekanntenkreis keinem mehr erzählt wo sie arbeitet.
Bei manchen Begegnungen an ihrem Schreibtisch kommen ihr einfach nur die Tränen, die Menschen haben aber auch häufig weder Chance noch Perspektiven.
Es ist doch auch so: Sagt man, dass man H4ler ist, ist man direkt fünf Etagen tiefer im Ansehen, da wird man auch gleich in einen Sack gesteckt und Jobs, die einen da raus holen könnten, die gibt es ja nicht mehr.
Sanktionen sind ja gewünscht, aber wem die helfen? Änder tuen die aber nichts…

Wie schon geschrieben, das Gespräch wirkt bei mir nach, und ich hoffe ausgesprochen wirken die Aussagen auch bei der Frau nach, sie schien mir auf einem guten Weg.

Sag mir wo die Blumen sind

Sag mir wo die Blumen sind….

Dies könnte man sich manchmal im innerstädtischen Bereich fragen. Kaum Grün, und wenn der ein oder andere Fleck noch nicht versiegelt worden ist, hat man pflegeleichte Bodendecker gepflanzt, oder der Bereich ist sich selbst überlassen. Baumscheiben dienen als Parkplatz, oder als Hundeklo. Grünstreifen sind mit Rasenbedeckt und die bunten Stippen  in der Wiese sind Dosen, Müll und wieder Hundekot.  Warum das so ist? Ich habe keine Idee, warum nur ist ein öffentlicher Bereich den Bürgern so egal? Den Städten sind die Grünen Steppen nur ein Kostenfaktor, was bei den leeren Kassen auch irgend verständlich ist, aber für die Einwohner der Stadt dienen diese Bereiche nur als Abfalleimer und Sperrmüllabladeplatz. Privates Grün wird gehegt und gepflegt, behütet und als Ruheraum genossen. Aber warum endet dieses Bewusstsein schlagartig am Ende des eigenen Grundstücks? Warum „erobern“ und nutzen sie nicht auch die anderen Flächen?  Was muss in einer Stadt geschehen damit die Bürger den öffentlichen Raum schätzen und nutzen lernen? Ich habe noch so viele Fragen…

Neue Helden, kleine Helfer und eine Menge Politik

Neue Helden, kleine Helfer und eine Menge Politik

Wie sich die Welt verändert, so verändern auch wir uns. Ein Satz, der stimmt und trotzdem bei den meisten Lesern ein müdes „ja ja“ hervorruft. Meine Sicht der Dinge steht gerade auf dem Prüfstand und über neues Wissen kehrte eine Begeisterung für kleine Wunder zurück in meinen Fokus –  Pflanzensamen. Klein und unscheinbar sind sie in Ruhestarre gefangen, bis sie auf etwas Erde und Wasser stoßen und plötzlich explodiert das Leben und Wachstum scheint aus dem nichts zu kommen. Ein Anblick, den wir bestimmt alle schon bewundern durften und fast jeder ist fasziniert, was die Pflanzen da so leisten, aber wer hegt dieses Leben noch selber? Vorgezogene Kräuter auf der Fensterbank und ein paar Blumen im Balkonkasten sind meist die Krönung für einen Städter. Salat, Gemüse und Obst kommt reichlich und über das ganze Jahr aus dem Supermarkt. Sie ernähren uns redlich, ganz ohne eine Saison oder eine Einschränkung, solange man sich das Lebensmittel leisten kann. Aber lass mich erst noch einmal etwas ausholen, es ist ja auch viel geschehen. In den letzten Jahren habe ich mich mehr und mehr informiert, da mich Meldungen in den zumeist sehr (sagen wir mal) unkritischen Medien, doch etwas nervös gemacht haben. Eine Andeutung hier und ein kleiner Bericht da, der (meist zu später Stunde) ausgestrahlt wurde, ließ doch ein ungutes Gefühl zurück. Lebensmittel die quer über Kontinente hinweg gekarrt werden. Düngemittel und Pestizide die unkritisch und in riesen Mengen genutzt werden. Monokulturen und immer wieder Meldungen von Lebensmittelskandalen….

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Wir müssten etwas tun, war uns klar, doch was und wie? Schritt eins war für uns logisch und einfach. Wir versuchen Saisonal einzukaufen. Dann war der zweite Schritt nur logisch, wir kaufen wenn es eben geht Bio Produkte. Klasse wir sind prima und tun ja was. Nur warum wurde das Gefühl im Bauch nicht wirklich beruhigt? Bio gut und schön, aber muss das Produkt um die halbe Erde geflogen werden? Also nehmen wir doch „einfach“ eine weiter Produkteigenschaft hinzu: Regional…. Habt Ihr mal versucht, das ein zu halten? Es ist echt verdammt schwer Märkte zu finden, die regionale Produkte bevorzugt anbieten. Versprechen werden zwar von Handelsketten gegeben, aber im Regal ist es schwer zu finden.

http://www.regional-saisonal.de/saisonkalender-gemuese

Was machen wir eigentlich mit unserem Essen? Wer produziert es und wer handelt damit?

Mit dieser Frage im Kopf fing ich an, im Netz zu suchen….. Mein Gefühl im Bauch ist seit dem nicht besser geworden, ganz ehrlich!

Bienensterben, handel von Grundnahrungsmittel an der Börse, Wasserprivatisierung, Monokulturen für Mais und Raps zur Energiegewinnung, geförderte Lebensmittel Exporte in Dritte Welt Länder und die Konzentration von Lebensmittel Konzernen. Merkst Du was? Es ist nicht mehr nur fünf vor zwölf und die Lage ist ernst. Erst war ich erstarrt, da ich nicht mehr wusste auf welches Problem ich mein Augenmerk richten sollte, dann wurden die Fragen aber klarer.

Was kann man tun, um es im Kleinen besser zu machen? Hat das Kleine etwa Auswirkung auf das Große?

Also Schritt eins und zwei bleiben wie oben schon beschrieben. Schritt drei war mich mit Insektenhotels zu beschäftigen und auch welche zu besorgen. Insekten sind neben den Honigbienen extrem wichtig für die Natur, haben aber vor allem zu wenige Nistplätze in unserer Kulturlandschaft! Will man also kleine Helfer für die Natur im Kleinen anheuern brauchen diese auch Raum zum Leben. Dies sollte man bei jeder Art von Gärtnerei berücksichtigen, also nicht jedes Totholz entsorgen und auch nicht jede Fuge oder Fläche versiegeln.

http://de.wikipedia.org/wiki/Insektenhotel

 

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Schritt vier ist bei mir logisch gewesen, da ich keinen Garten und kein Land besitze. Insekten und die menschliche Seele braucht Blüten und Grün! Auch und vor allem in der Stadt! Samnenbomben scheinen ein gute Möglichkeit und  die richtige Wahl! (Workshop: Seedbombs – Die Natur als Zünder! | Attensaat) Der Name ist militärisch und das sollten Samenbomben nicht sein! Es sind keine Biowaffen und sollten auch nicht außerhalb des Gesetzes eingesetzt werden. Aber was sind sie? Eine Mischung aus Erde, Ton und Samen, welche für den späteren Lebensraum speziell abgestimmt werden. Diese Samenbomben kann man bequem in der Jacke mitnehmen und sieht man eine Ecke, die dringend ein paar Blumen Tupfer benötigt, hinterlässt man die Samenbombe und wartet ab, was Regen und Sonne aus dem Samen machen. Es wird nicht aus jeder Bombe direkt eine Blumenwiese, aber man kann sie durchaus als Starthilfe bezeichnen. Bei den Samen, die man wählt sollte man im Übrigen auf die Qualität achten! Viele Samen im Handel sind so genannte Hybride, die sind also nicht Sortenfest und können sich selber nicht weiter sähen! Die Industrie findet diese Eigenschaft ganz toll, da wir jedes Jahr neue Samen kaufen müssen, aber für die Artenvielfalt und eine gesunde Natur ist das der Gau! Viele Bauern in der dritten Welt leiden unter solchen Saaten, da Sie jedes Jahr neue Samen kaufen müssen. Die Industrie gibt den Preis vor und die Bauern verarmen zunehmend. Bei klassischen Samen wurde ein Teil der Ernte zum sähen im nächsten Jahr benutzt und nur zugekauft, wenn zu wenig Samen vorhanden war. Gewinne scheinen auch bei den kleinen Samen wichtiger zu sein als Leben. Daher wird bei Samenbomben meist zu sortenstabilen Biosamen geraten. Blumen und Kräuter können sich auf jeden Fall selber weiter sähen, was natürlich wichtig ist, da viele Pflanzen einjährig sind und ohne eigene Reproduktion im nächsten Jahr wieder verschwunden sind.

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http://www.nutzpflanzenvielfalt.de/

http://www.kultursaat.org/geschichte.html

http://saatgutpolitik.arche-noah.at/

http://www.bantam-mais.de/

 

Nun haben wir über unser Kauf Verhalten nachgedacht, Insekten ein neues Zuhause gegeben und etwas für deren Ernährung und unser Seelenleben getan. Ich finde das schon einmal prima, aber kann ich noch etwas tun? Mein erster Gedanke, da muss noch was gehen, aber ich habe ja wie beschrieben kein eigenes Land. Da ich mit meinem Ansinnen scheinbar nicht alleine bin, fand ich schnell Projekte, die auch mich begeister haben. Ich mache mal eine kleine Aufstellung von Möglichkeiten, sein eigenes Gemüse anzubauen, ohne ein Grundstück gekauft zu haben.

Guerilla Gardening: Man sucht sich ein Stück Land und fängt einfach an zu pflanzen. Meist dient Guerilla Gardening heute zwar der Verschönerung von Baumscheiben und herrenlosen Blumenkästen, aber auch Grünstreifen, oder „herrenlose“ Grundstücke können genutzt werden. Samenbomben fallen im Übrigen auch unter Guerilla Gardening. Geschichtlich gesehen ist dies keine neue Erscheinung, da es halt schon immer arme Menschen gab, die darauf angewiesen waren ihren Speisplan aktiv zu erweitern, auch wenn die Landbesitzer meistens etwas dagegen hatten.

http://www.greencity.de/themen/stadtgestaltung/guerilla-gardening/ 

http://guerillagardeningmunich.weebly.com/

http://www.utopia.de/magazin/das-abc-des-guerilla-gardening

Balkongärtnern ist auch eine gute Möglichkeit, wenn man einen Balkon hat, seinen Speiseplan mit Gemüse aus eigener Zucht zu erweitern. Dem Motto folgend „Platz ist in der kleinsten Hütte“ Kann man nicht nur Kräuter in Blumenkästen und Schalen pflanzen, sondern auch Salat, Tomaten, Radieschen, Möhren und vieles mehr. In tieferen Eimern werden sogar manche Kartoffelsorten reiche Früchte tragen. Man ist mit der Ernte nicht unabhängig in seiner Versorgung, aber es ist schon etwas Besonderes seinen eigenen Salat zu ernten und ihn dann zu verspeisen.

(Tolle Bücher und Blocks im Netz bitte selber suchen)

Schrebergarten/ Kleingarten gibt es in allen größeren Städten, sie werden meist von einem Verein geführt. Die Vereinsregeln sind häufig recht unflexibel, aber man bekommt meist Tipps und Hilfe von anderen Gärtnern, was den Einstieg erleichtert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kleingarten

Grabeland ist ein Stück Land, dass man mieten kann, um dort Gemüse an zu bauen. Dies sind meist Grundstücke welche nicht bebaut werden können, oder die erst in Jahren bebaut werden sollen. Meist haben diese Grundstücke kein Strom und Wasseranschluss. Bewässern ist damit hier die größte Herausforderung. Man ist natürlich hier auf sich selber angewiesen, aber es gibt halt keinen Vereinszwang.

(Siehe lokal Presse)

Solidarische Landwirtschaft

Ein Bauer, der sich nicht an Vertriebsketten und Subversionen binden will stellt ein Konzept und eine Jahresplanung auf, in dieser Planung steht die zu produzierenden Waren für das nächste Wirtschaftsjahr und eine Kostenaufstellung der Betriebskosten. Ein Gruppe von Interessenten (Verbraucher), die Interesse an fair gehandelten und gut erzeugten Lebensmitteln haben, bilden einen Unterstützerkreis. Dieser Unterstützerkreis zahlt nun anteilig nach dem Verbrauch und der Möglichkeiten seinen Anteil an den Betriebskosten. Hierfür erhält jeder Unterstützer Obst und Gemüse über das nächste Wirtschaftsjahr und zwar saisonal lokal produziert. Der Bauer kann nun sicher produzieren und der Absatz für das Jahr ist gesichert. Das Gehalt des Bauern und der Angestellten ist teil der Betriebskosten und wird fair und offen dargestellt. Die Konsumenten wissen wo und wie produziert wird und haben in der Regel auch ein Mitsprache Recht was produziert wird. Verlierer ist nur die Lebensmittelindustrie. Es ist keine günstige Möglichkeit sich zu versorgen, aber sie ist fair und gerecht. Ein super Modell, für bewußte Verbraucher, die nicht selber gärtnern wollen oder können.

http://www.solidarische-landwirtschaft.org/

http://de.wikipedia.org/wiki/Solidarische_Landwirtschaft

http://rotebeete.org/

http://www.entrup119.de/map/index.html

Urban Gardening – Der Garten in der Stadt ist nicht einfach, aber die Projekte die es schon gibt machen Mut. Es geht darum in der Gemeinschaft einen Garten zu schaffen. Es kann ein Gemeinschaftsgarten in einem Wohngebiet sein, bei dem man Grünflächen umnutzt, zum Beispiel zusammen mit der Wohnungsbau Genossenschaft. Es kann aber auch eine Brache übernommen werden. Bei Brachen ist meist der Boden belastet, daher bietet sich ein Kistengarten oder auch Wandergarten an. Bei diesem Gartenmodell werden die Pflanzen nicht in den Boden gepflanzt, sondern in ausgediente Brotkisten, alten Reissäcken oder in Tetrapacks. Wichtig ist es, dass die Pflanzgefäße günstig sind und auf jeden Fall Lebensmittelecht, das Gemüse soll ja nicht durch Weichmacher belastet werden. Ein großer Vorteil dieses Modells liegt darin, dass man mit den Kisten und somit mit dem Garten auch umziehen kann, wenn das Grundstück zum Beispiel geräumt werden soll, und  diese Gärten sind nicht auf fruchtbaren Boden vor Ort angewiesen. Man kann den Garten auf Schotter, auf einem ausgedienten Parkplatz oder auf einem Flachdach errichten. Da der Garten gemeinschaftlich bewirtschaftet wird ist das Gartenmodell nichts für Einzelgänger. In dem Garten werden Güter erwirtschaftet und deren Verteilung will gelernt sein. Neben Sortenschutz und Gemeinschaftsgefühl ist die Urban Gardening Idee eine super Sache, um Menschen lokal uns saisonal zu ernähren. Diese Gärten verbessern das Wohnklima und die Lebensqualität.

Prinzessinnengarten

Home – NeuLand Köln

Hier ist der Garten – Architektur in Cottbus

Essbare Stadt (oder Dorf) ist eine größer angelegte Form von Urban Gardening. Meist in armen Städten und Regionen wird jede freie Grünfläche zum Erzeugen von Lebensmitteln frei gegeben. Hierbei muss natürlich die Lokalpolitik mitspielen. In schweren Zeiten sind solche Gärten für viele Menschen wichtig, um überhaupt leben zu können. Früher nannte man solche Gärten und Flächen Armengärten, die von der Stadt vergeben wurden, wenn nicht der Arbeitgeber einen Garten zur Selbstversorgung mit zur Verfügung gestellt hatte. Wenn die Bürger nichts zu essen haben, brauchen sie auch keinen Park zum flanieren. Ich denke, in manchen Regionen sollte man ernsthaft über dieses Modell nachdenken.

http://speiseraeume.de/essbare-stadt-andernach/

http://www.essbare-stadt.de/

http://www.hortipendium.de/Essbare_Stadt

 

Gemüsegarten Mieten ist ein neuer Trend, der sehr einfach umzusetzen ist. Bauern nehmen ein Teil Ihres Landes und kultivieren einen großen Garten daraus. Dieser Garten wird in kleine Parzellen unterteilt und mit Gemüse und Kräutern bepflanzt. Nun können die Kunden das gemietete Grundstück für eine Saison übernehmen. Der Bauer bietet den Rest des Jahres die nötige Infrastruktur (Wasser und Werkzeuge) und steht regelmäßig mit Ratschlägen und Tipps zur Verfügung. Pflegen und ernten muss aber jeder sein Grundstück selber. Man lernt dabei viele Sachen, die früher alltagswissen waren und ernährt sich dabei auch noch selber. Ein großer Vorteil dieses Modells ist, dass man das Gärtnern ausprobieren kann, ohne gleich viel Geld zu investieren. Die Jährliche Miete muss man aber aufbringen können. Bei Harz 4 oder ALG1 ist das aber meist nicht möglich.

(Da dieses Modell kommerziell ist, lasse ich Euch mal selber suchen 😉 )

 

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Modelle gibt es also genug, je nach Vorkenntnissen und Möglichkeiten, ob die Politik oder ein Sponsor mitmachen, ob man alleine oder in einer Gruppe ist. Der Garten ist politisch, diese Aussage hat mich am meisten beeindruckt und ja er ist es. Was jeder machen mag und wie weit er gehen möchte oder muss, kann er nur selber entscheiden. Ich will und werde mich nun bewegen und der Natur in meinem Umfeld helfen uns Menschen zu helfen. Ich möchte aber noch einmal die wichtigsten Punkte auflisten:

 

  • Insekten Schutz und Lebensraum schaffen und erhalten
  • Artenschutz und Artenvielfalt erhalten
  • Gesund und nachhaltig ernähren
  • Lebensraum verbessern
  • Geld sparen
  • Selbstbestimmung wiedererlangen
  • Wissen erhalten
  • Wirtschaftsmacht beeinflussen
  • Stadt verschönern

Der Garten ist politisch

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